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April 2025

Chiropraktik und Physiotherapie sind beide darauf ausgerichtet, Menschen mit Schmerzen am Bewegungsapparat zu helfen - doch sie tun dies mit unterschiedlichen Ansätzen.

Chiropraktik

Die Chiropraktik konzentriert sich vor allem auf die Diagnose und sofortige Behandlung von Gelenkblockaden und Fehlfunktionen, insbesondere an der Wirbelsäule. Chiropraktor:innen führen meist gezielte manuelle Justierungen (Manipulationen) durch, um die normale Beweglichkeit eines blockierten Gelenks wiederherzustellen.
 

Diese Eingriffe sind oft kurz und spezifisch: Mit wenigen Handgriffen wird ein „aus dem Tritt geratenes“ Gelenk wieder in Position und Bewegung gebracht. Chiropraktor:innen können selbstständig Diagnosen stellen und sind in der Schweiz Mediziner, d.h. sie betrachten auch das grosse Ganze und ziehen medizinische Überlegungen (z.B. Ausschluss anderer Ursachen) hinzu.
 

Typischerweise sind Chiropraktik-Behandlungen kürzer und es genügen oft wenige Sitzungen, um eine akute Blockade zu lösen. Ausserdem können Chiropraktor:innen bei Bedarf Medikamente verschreiben (in eingeschränktem Umfang) und weiterführende Diagnostik anordnen. Sie agieren also ähnlich wie ein Facharzt für den Bewegungsapparat.

Physiotherapie

Physiotherapie setzt dagegen beim Wiederaufbau und Training an. Physiotherapeut:innen arbeiten meist auf Grundlage einer ärztlichen Verordnung und kümmern sich um Therapien über einen längeren Zeitraum. Eine Physio-Behandlung beinhaltet oft aktive Übungen, Dehnprogramme, Muskelaufbau, Koordinationsschulung und auch passive Techniken wie Massagen oder Mobilisationen.
 

Das Ziel der Physiotherapie ist, die Funktion und Belastbarkeit von Muskeln und Gelenken nachhaltig zu verbessern, Bewegungsabläufe zu schulen und den Patienten in die Lage zu versetzen, selbst seinen Körper zu stärken (Stichwort: Rehabilitation).
 

Physiotherapie läuft häufig über mehrere Wochen mit regelmässigen Terminen, um einen Trainingseffekt zu erzielen. Physiotherapeutinnen sind keine Ärzte, aber hochqualifizierte Bewegungs-Experten. Sie dürfen nicht eigenständig Diagnosen stellen oder Rezepte ausstellen. Dafür braucht es den Arzt oder Chiropraktor, der die Therapie verordnet.

Physiotherapie kommt oft nach Verletzungen, Operationen oder bei chronischen Beschwerden zum Einsatz, wo kontinuierliches Üben entscheidend ist.